Was, glauben Sie, geschieht, wenn man diese Zirkel hier weiter öffnet? Schließen sich die kurzen Schenkel am oberen Teil? Oder öffnen sie sich ebenfalls? Und zu was sind diese überhaupt gut?
Diese Zirkel aus dem Jahr 1580 sind sogenannte „Reduktionszirkel“ - spezielle Zeicheninstrumente zum Übertragen von Strecken in einem größeren oder kleineren Maßstab. Architekten benutzten sie für ihre Bauzeichnungen, Kartographen für ihre Kartenentwürfe. Der Reduktionszirkel ganz rechts verkleinerte im Verhältnis zwei zu eins - oder vergrößerte im Verhältnis eins zu zwei, je nachdem. Zum Verkleinern setzte man den Zirkel mit dem längeren Schenkelpaar auf der Vorlage auf und nahm die Länge der Strecke ab. Dann drehte man den Zirkel einfach um und trug mit dem kürzeren Schenkelpaar die verkleinerte Streckenlänge auf der neuen Zeichnung ab. Beim Vergrößern verfuhr man einfach umgekehrt. Und, um die Anfangsfrage zu beantworten: Wenn man den Zirkel weiter spreizte, dann spreizten sich sowohl die längeren als auch die kürzeren Schenkel. Das Verhältnis der Strecken blieb immer dasselbe: eins zu zwei.
Vertiefung: Wenn Sie die Nummer 28 drücken, hören Sie einen allgemeinen Text über das Zeichnen.
Weitere Medien
- Ort & Datierung
- Deutschland, um 1580
- Material & Technik
- Messing, vergoldet, teilweise graviert, durchbrochen, Stahlspitzen, genietet
- Dimenions
- Gesamtschenkellänge = 25,65 cm; Schenkellänge(kurz/lang) = 8,55/17,1 cm; Breite = 5,5 cm; Dicke = 1,77 cm Übertragungs- oder Teilungsverhältnis 1:2
- Museum
- Mathematisch-Physikalischer Salon
- Inventarnummer
- A I 2