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#160

Geheimschriftzirkel

Deuerlin, Joachim (um 1633 tätig) | Hersteller

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Dieser merkwürdige kleine Zirkel ist vermutlich einzigartig auf der ganzen Welt. Erfunden hat ihn der Instrumentenbauer Joachim Deuerlin im Jahr 1633: es handelt sich um einen Geheimschriftzirkel, mit dem man Botschaften verschlüsseln konnte. Das Prinzip ist einfach: Jedem Buchstaben entspricht ein bestimmter Abstand der beiden Zirkelspitzen. Man stellte auf der silbernen Scheibe den gewünschten Buchstaben ein und stach dann mit dem Zirkel die entsprechenden Löcher ins Papier. Der Empfänger der verschlüsselten Botschaft musste, um die Abstände der Löcher wieder rückübersetzen zu können, natürlich ebenfalls einen solchen Zirkel besitzen. Das Pendant gehört leider zu den Kriegsverlusten des  Museums.

Die Verschlüsselung von Botschaften war übrigens zu jener Zeit an den Höfen der Fürsten gang und gäbe. Die Fürsten ließen ihren Gesandten an den anderen Höfen auf diese Weise geheime Nachrichten zukommen, und umgekehrt übermittelten die Gesandten auf diese Weise Informationen, die sie heimlich ausgekundschaftet hatten. Der Geheimschriftzirkel hat übrigens noch eine besondere Finesse.

Vertiefung: Mehr dazu hören Sie, wenn Sie jetzt 29 drücken.

Ort & Datierung
vermutlich Dresden, 1633
Material & Technik
Messing, vergoldet, durchbrochen, graviert, Silber, Stahlspitzen
Dimenions
Länge(max) = 14,5 cm; Breite = 4,4 cm; Dicke = 2,75 cm
Museum
Mathematisch-Physikalischer Salon
Inventarnummer
A I 10
0:00
Eingeschränkte Netzwerkverbindung