Dieser außerordentlich prunkvolle vergoldete Kompass von 1561 dürfte entweder ein Auftragswerk von Kurfürst August gewesen sein, oder ein Geschenk an ihn. Sie sehen hier den Kompass selbst in seinem reich verzierten Gehäuse; dazu gehört der Deckel mit den sieben sich überschneidenden Kreisen, in dessen Mitte sich nochmal ein Kompass und eine Sonnenuhr befinden.
Um den Kompass herum reihen sich Figuren und Symbole der sieben Planeten, daran schließt ein Stundenring an sowie ein schmaler Ring, der mit Wachs gefüllt ist. Das deutet darauf hin, dass dieser Kompass etwas mit dem Bergbau zu tun hatte. Es gab spezielle Kompasse für die Winkelmessung unter Tage, die eine solche Wachsrille hatten. Weil es meist zu dunkel zum Ablesen war, drückte man den Winkel einfach auf der Wachsscheibe ein. Diesen Prunkkompass wird man allerdings nicht unter Tage benutzt haben, sondern zur Repräsentation, da der Kurfürst auch die Stellung des obersten Bergherrn innehatte. Die herausragende Gestaltung des Kompasses ist ein Zeichen dafür, wie außerordentlich hoch derartige Instrumente am Dresdner Hof geschätzt wurden.
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Weitere Medien
- Ort & Datierung
- 1561
- Material & Technik
- Messing (vergoldet, graviert), Stahl (gebläut), Siegellack
- Dimenions
- Gesamt: H: 35 mm; Ø 176 mm
- Museum
- Mathematisch-Physikalischer Salon
- Inventarnummer
- C IV 2